Dienstag, 6. November 2007

Jede Nacht hat 5 Stunden 38 Minuten und 17 Sekunden

Als ich heute morgen aufgewacht, wußte ich nicht schon da, als ich mich streckte, wie müde ich sein würde. Noch am Tage. Fehlt manchmal nur das Sonnenlicht, das sich wärmend über die Simse schleicht. Dabei verdunkeln wir zu allererst die Scheiben um ganz und gar gewahr zu bleiben - das ist hier kein Vergnügen.

Die Stunden vergehen und darüber haben wir uns so lieb, dass wir uns von innen heraus erklären indem wir auf alle die einhauen, denen besseres, anderes, süßeres geht, während man selbst in einem Turm voll Weisheit steht.

Level Up.

Hab ich schon mal gesagt, Kollege! Mensch! Alter! Hab ich das schon mal gesagt? Und wenn ich das sag, Kollege! Mensch! Alter! nimmst du mir das ab?

Besser so, anonym zu bleiben auf stillen Tafeln anzukreiden, dass du ganz genau bist, genauer noch als ich. Deshalb geht's uns auch gemeinsam grau, fünf Nächte hinterenander flau.

Falls du also noch was hast von dem Kokain der Unbekümmertheit, als wir am Schwanz unserer Eltern genüßlich über'n Tisch gezogen wurden, von dem Stoff der faulenden Geborgenheit, gern würd ich's mir reinziehen, bis ich zu den Knien drin steh. Und dann lass ich mich einfach fallen und hör das sanft bedröhnte lallen, wie es nur von früher kommt. Langweilig bis zur Qual und fühl mich endlich nicht mehr frei.

Und dann fährt so'n BMW vorbei. Ja das wär auch was für uns. Der dreht jetzt ein paar schnelle Runden und in 448000 Stunden sitzen wir mal selbst da drin, knüppel mein Herz beim Schalten dahin.

Auf denn Buam Level down, weiter in die Tasten hauen.

Montag, 5. November 2007

Die Faschisierung der Massen unter dem Stern eines 10 Zylinders

Während also Hennes Kassensturz an diesem Tag - noch ist Montag - motiviert und auf eine unbequeme Weise beschwingt, den Platz vor seinem großmonitorigen Helpdesk einnahm, hatte Weselbert Knorrbestürzt ein ganzes Wochende nicht minderes und weniger zu tun als unwissenderweise eben jenem Kassensturz zum Herzen hingewandt den Tag verdrießlich zu versauern, dessen Müdigkeit zu untermauern und das kommt so.

Wir stellen uns einen noch unbeantworteten Schriftverkehr vor, an dem Knorrbestürzt unwissenderweise und sinnenthemmt an Kassensturz schreibt. Vorsicht, es geht los und es ist (sic!).

Arschloooch. Du deppertes Mistvieh, Ungestalt! Was fällt dir ein, türkischstämmiges Kauderwelschpalaverungeziefriges! Ich! also Ich! du Hund, du unverfroren astlochverbrämtes, arschgebürstetes, ungemolkenes Riesenrindvieh! Ich! hab das bezahlt und wenn ich sage Ich! dann meine ich nicht meine Frau, ich mein' auch nicht meinen Schwiegervater oder den Onkel meiner Mutter, der in seiner spätpubertierenden Unverfrorenheit lieber kleinen Mädchen einen Hauch aus Spitzenunterwäsche bezahlt. Nein,
dieses Auto ist meins und es ist das teuerste, schönste, schnellste und wahrlich großkopfertste Gefährt auf dem ganzen Pflaster und nicht mal der Säglertupfer von gegenüber hat was geileres auf der Auffahrt. Und sie, Arschlooooch, sie heteropervertierendes Kopulationsobjekt wagen es, mir! mein Auto! selbst bezahlt! wagen es mir! Werbung zu schicken! Für einen Kleinwagen! Unter 380 PS! Ja was glauben sie wohl wer ich bin! Ein Hartz IV Empfänger? Einer der seine Rechnungen zahlt und an ehrliche Arbeit seinen Verstand verkauft? Ihnen sollte man mal die Leviten lesen, Leute wie Sie sollte man an die Wand stellen oder besser gleich erschießen.

Manchmal gewinnt Kassensturz beim Lesen solcher durchaus emotionaler Kundenschreiben den Eindruck, als würde jemand am anderen Ende der Tippsenleitung Luft holen, sich oder sein Schreiben beiseite legen oder wenigstens seine Frau verprügeln, doch es ist nur ein Hauch des Zauderns, zu dem es immer dann kommt, wenn dem Autor des Pamphlets ein Rülpser des Wohlseins entfährt, bevor er weiterlebt:

Tausendmal, Tausendmal habe ich ihnen und ihresgleichen gesagt, ich will ihre Scheiß Werbung nicht. Natürlich...wenn das ganze meiner Preisklasse entgegen kommt, klar...ich mein, natürlich, aber das geht bei mir erst ab der Oberklasse los, das braucht einen harten Knüppel und mindestens 4 Auspuffrohre, chromgebürstet, riegel-ringel-unterahorn-natterngewebt und nicht zuletzt ein edelholverziertes, semi-melanchiertes grandeur-orientiertes Cockpit nach Gutsherrenart. Bei sowas schau ich hin, aber doch nicht bei so 'nem Scheiß MINI-ding,was sie hier bewerben. Ich bin gebildet! Sie denken wohl, ich durchschau sie nicht. Nur weil ich mal drei Leasingraten im Rückstand bin, glauben sie wohl, sie können sich alles erlauben. Aber nicht mit mir, nicht mit Weselbert Knorrbestürzt. Sie werden sich entschuldigen, mich aus Ihrer Kartei für Mittelstandsabsteiger streichen und mich niemals wieder auf so unflätige, schmutzige und menschenverachtende Art belästigen. Und dann unterhalten wir uns mal über den neuen 10-Zylinder. Den will ich mal fahr'n für'n Wochenende. Vielleicht kauf ich den sogar, ich mein, leas' den - vielleicht - wenn sie mir entgegen kommen. Nix für ungut also . Man sieht sich und hört endlich mit dem rumschwulen auf. Krieg ich noch mal sowas, ist mein Anwalt schneller bei euch als ein Lämmchen mit dem Schwanz wedeln kann und zieht euch durchs Interkom!
Weselbert Knorrbestürzt.

An diesem Abend entschied sich Hennes Kassensturz dazu endlich reinen Tisch zu machen. Er endete ausgebrannt und ohne Angst vor dem Triebwagen der Sauerland Linie Bocksbergsbeutel.

Auf seinem steinernen Gedenken steht: Er war gar freundlich zu jedermann und gänzlich ohne Argwohn. Wie das Mensch sein menschlich ist, so menschlich war Hennes Kassensturz vom Leben bis zum Tod hin nicht. Oft sah man ihn schon engelsgleich, im Leben half kein Himmelreich.

Sonntag, 4. November 2007

Der Streik der guten Eisenbahner auf oststeyerisch

Da Hannelore Gleisgechütz am 04.11.2007 vor die Tür Ihres oststeyerischen Landgasthofs trat, wurde ihr selbst dann nicht übel, als Alois Unterzügler seinen im großen Korb und vielen Jahren zusamengetragen Unrat direkt neben die Eingangstüre des nicht sauberen aber doch gepflegten Gasthofs abstellte.

Der eiligst herbeigerufene Herr Mehner von Hetzedingen, Vorsitzender der freiwilligen Feuerwehr, Gründer des allwöchentlichen Stammtisches Hetzeleut und nicht zuletzt Pächter und Erhalter der Restdomäne Godefrorst befand nach eigenem bekunden, dass es ekligst sei, nicht ziemend und störend, aber eben nicht rechtswidrig in dem Sinne, dass die Sinnhaftigkeit dieser Handlung und des Abstellens an sich zwar nicht schlüssig, aber eben doch nachvollziehbar bleibe und dass ein Eingreifen jedwedes Maß überschreite, sollte doch der Korb nach höchstens zwei Maß' wieder verschwunden sein.

So kam es, dass an diesem Sonntagmorgen die Herrin des Hauses Hannelore sich eiligst in den Schober Holzgetürm begab, um - mit einer Forke bewaffnet - sich daselbst gegen den Unterzügler Alois zu werfen oder doch zumindest diesen derart zu bedrohen, auf dass er nebst Korb den Vorhof räume.

Er sei beliebt oder auch nicht, auf jedenfall erhob sich darauf dieser Alois um geradewegs zum Pissoir gewandt, den blanken Arsch sich zu erwehren, einer zweiten Maß' den Raum gewähren. Der Melkergselle Friedjof Sonngalant - am Wochenend oft Ausgehilfe und Zapfenschenker - wollt daraufhin schon zu dem steinernen Kruge langen, als Hannlore Herrin zu Hause mit der Forke sich geziemte, den Alois weg vom Pissoir direkt zum Eingang hinzutreiben, auf das ihm weder Freund noch Feind zu dieser Stund' zur Hilfe eile und auch später kaum noch einer Zeit dafür fände.

So kam es, dass an diesem Tag der Alois Unterzügler und die Hanelore Gleisgeschütz, beide friedlich, schiedlich stritten. Die eine drohend ,der andere etwas lächerlich, ziemt es sich wohl kaum zu fragen, warum die Hose heruntergelassen wird zum Schenk-mir-ein getragen. Doch hat man den Alois erst am Schwanze bahnt sich auch im Busen noch ein wenig Schmerz von dem, was einst nicht im mindestens aus Eisen war und ganz und gar nicht harte Währung, sondern Leidenschaft und Lieberdienst.

Was wäre wohl gewesen, wenn bei diesem Balzen nicht der arme Pfarrerssohn Zurückgeblieben Schrankenwaise, während er verlustigt sich selbst die Karten mischte, urplötzlich mit einem Forkenstil derart niedergestreckt wurde, dass sowohl der Alois als auch die Hannelore sich bekreuzigend zu Boden gingen und dergestalt auf die Knie fielen, das beider Artrose die Scheiben zum singen brachten. Auf diese Waise von dritten angenähert, erkannt alsbald der Alois, obschon er wußte sich im Recht, dass er nach seinem Knecht dem Hintertuxler Wiehengewandt ließ schicken, um den Korb und allen Unrat von der Türe zur Halde zu bringen. Auf dass mit einem Jubelstoß der Melkergeselle Sonngalant den Krug über alle Maßen schwenkte und jedermann und jederfrau zur Zufriedenheit reinen Wein einschenkte.

Am nächsten Sonntag dann zur Zeit und Dienste ihrer Gotthoheit gab man sich, zu aller Ehren und letztlich ohne sich zu wehren, die Hand zum Gruß und mancher Kuß ließ sich beschreiben, was hier nicht weiter stehen muß.

Samstag, 3. November 2007

Stippvisite ohne Taufbecken

Herzlichen Glückwunsch, dass hat es jetzt gebraucht. Samstag, der 03.November und das kommt so.

Borussia liegt so weit weg, dass es weh tut. Es ist Samsatg und die Mutter allen Selbstvertrauens trifft auf Platz 1 der 2. Liga...am Montag.

Im Ofen crosst mein Brot, der Koriander muffelt bis zum Wendelstein, aber hey, gleich is Fusi und wer als Mann was auf sich hält, hat vor der Samstagskonferenz mindestens, also mindestens 1 Brot gebacken, abgewaschen, seiner Frau das Frühstück ans Bett gebracht, das Frühstück vom Bett an den Wohnzimmertisch, vom Wohnzimmertisch die Reste bis zum Küchentisch und dann zum Mülleimer gebracht. Die Böden gewischt, eingekauft, sich sogar selbst gewaschen. Nicht?
Doch klar ist zumindest so selbstverständlich wie alles andere von Montag bis Freitag bis Sonntag und wieder Montag.

Was hier passieren wird, wenn Gladbach nicht neben sich und Liga 1 steht, wenn es nichts zu kochen gibt und die seichten Nordseewellen an den Stränden meiner rentenreifen Geburtstadt schleifen? Was hier passiert, vor meinem Fenster mit Alpenblick?

Ich mach das, was mein lieber Kollege BeatBecker schon so lange verlangt und schreib den ganzen homoneurotischen Mist, den ich tagtäglich im Job erleben muss, die ganzen kleinen Dinge, die Fahrer großer Autos, Premiumautos! ach so quälen, die Traumhaftigkeiten die meine Frau mir angleitet, die Spezialitäten Südtirols, die Berge Südtirols, die Sonne Südtirols, die Urlaubseindrücke meiner Kollegen, meine abgebrühte Liebe zur SPD, kurz und was weiß ich, all den Mist auf, der in mindestens einen Satz passt.

Und dann geh ich schlafen. Ohne Borussia, aber mit meiner Frau und darin erlebt sich alles. Alles was gut wird.

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