Ein bißchen dabei sein
Im Gespräch zwischen Hohenfels Eidgeborn und Brennja Drechselmann ging es endlich mal nicht um die Bänker, die Manager, die Bosse, die Selbstbediener und übrigen vertrauensverlorenen.
Nun scheint sonnenklar, dass es dann ja wohl um Gesine oder Else gehen musste, die vergessenen, die Zwangsprodukte unserer sozialen Markwirtschaft am Anfang und Ende von Leben und Wirken, gemeinsam Schwächlinge zwischen uns hochnäsig strebsamen.
Doch sitzend auf einer Parkbank, die Füße übereinandergelegt und den Rücken entspannt gegen die Rückwand gestreckt, reden, nein schwadronieren sie beide über - sich selbst.
Hohenfels, ehrbarer Grundschullehrer, Mittelsmann und Vorsitzender der Stillen Stützer Gemeinnutz Allemann und Brennja, Sarg- und Möbeltischler wie es viele gibt, mit kleinem Garten, Haus und Zaun, einfach so - A-Klasse.
Diesen beiden ist Gutes wiederfahren, heute am 09.12.2008.
Denn wann einmal waren sie an der Reihe; wenn es ums Zahlen ging - da, ja da hat man an sie als Erste gedacht. 30 Euro weniger hier und 0,5% mehr da und nebenbei am Ende reichlich mehr von nichts.
Gewißheit vor dem Ungewissen. Nicht so wie Papa am Ende der Reise vorm Kamin, die Enkel jeden zweiten Sonntag und die DomRep im Winter und Malle wann immer er will? Vorbei.
Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.
Ja wie denn! wie oft hat sich Hohenfels echauffiert! Wie denn! Alles zieht es einem weg, für das man geht Tag für Tag und dann muss man noch voller Zuversicht sagen, es geht einem gut, es gibt andere, denen geht es schlechter.
Ja und! prozt Brennja. Schon immer protzt er. Ja und! Einreißen das alles, alles einreißen und alle an die Wand! das Pack! gottloses Gesindel! unethische Möbelpacker! Die ziehen einem die Nägel aus der Tasche noch bevor man den letzten auf den Sarg deckeln kann. Brennja ist Promi-Revoluzzer. Promi wie Promille. Aber sonst folgsam, treu und ohne Protest.
Die beiden - denen es gemeinhin gut geht - haben Angst. Angst davor abzurutschen, irgendwo zu landen bei den Leuten, die sich fettige eklige Wurst kaufen müssen. Hineinzusegeln zu denen, die sich keine richtigen Filterzigaretten mehr leisten können und selbst wenn sie drehen nur Hafer rauchen. Abzusteigen in die Polyester-Elastan Liga. Microfaser für' n Euro bei Kik. Zukunftsangst
Diese Angst ist ein großes Übel. Ein fatales Übel. Kannst du alle Fragen. Den H.-A.Winkler in Berlin oder den Ian Kershaw in London. Die alle werden sagen, dass nichts die Lage schlimmer, explosiver, totaler machen kann, als Menschen, die vor lauter Angst es könnte Ihnen schlechter gehen, nur noch daher sagen, dass es ihnen gut geht, weil sie nicht mehr merken, wie es ihnen tatsächlich geht und deshalb nichts anderes mehr als Angst haben.
Nichts ist schlimmer als das beschleichende Gefühl irgendwan zu denen da unten zu gehören. Dahin wo man RTL 2 versteht!und nicht nur Verständnis dafür hat. Dahin wo ein bißchen Katzenpisse zum Altag gehört, damit die Wohnung nicht so abgestanden riecht. Nichtssagend zwischen Häuserwänden zu marschieren als wäre morgen so wie gestern und nichts passiert als das Warten auf das Ende der Schlange.
Hingerutschte Passivität. Plötzlich keine Gehaltsschecks mehr, die das Wesen einer Identität an jedem Monatsende aufs neue und immer wieder zeigen. Achtlos legt man ihn oft beiseite, doch innerlich radelt man, wedelt wie ein Schuljunge, jeden Monat damit nach Hause, Stolz. Das habe ich erreicht, Mutter, Frau, geliebtes Kind. Seht her. Ich zeig's euch allen.
Angst ist schlimm. Kann Berge versetzen und Gesellschaften erst zu einem Brei einen und schließlich dann zu Staub auspusten.
Da ist es gut, ein bißchen dabei zu sein. Pendlerpauschale. Wichtig, damit das Pendel und Herz des Gemeinwesens weiter schlägt und pumpt. Einmal ein bißchen dabei sein. Das reicht wieder eine Weile. Auf der Gewinner-, der Sonnenseite stehen und Männer in roten Roben sagen dir, du trägst diesen ganzen Scheiß und du trägst ihn manchmal sogar gut. Mach weiter so. Entfern' dich nicht, bleib da. Sei nicht wie die Banker, die Manager.
So banal ist es manchmal mit der recht gesprochenen Pauschal.
Nun scheint sonnenklar, dass es dann ja wohl um Gesine oder Else gehen musste, die vergessenen, die Zwangsprodukte unserer sozialen Markwirtschaft am Anfang und Ende von Leben und Wirken, gemeinsam Schwächlinge zwischen uns hochnäsig strebsamen.
Doch sitzend auf einer Parkbank, die Füße übereinandergelegt und den Rücken entspannt gegen die Rückwand gestreckt, reden, nein schwadronieren sie beide über - sich selbst.
Hohenfels, ehrbarer Grundschullehrer, Mittelsmann und Vorsitzender der Stillen Stützer Gemeinnutz Allemann und Brennja, Sarg- und Möbeltischler wie es viele gibt, mit kleinem Garten, Haus und Zaun, einfach so - A-Klasse.
Diesen beiden ist Gutes wiederfahren, heute am 09.12.2008.
Denn wann einmal waren sie an der Reihe; wenn es ums Zahlen ging - da, ja da hat man an sie als Erste gedacht. 30 Euro weniger hier und 0,5% mehr da und nebenbei am Ende reichlich mehr von nichts.
Gewißheit vor dem Ungewissen. Nicht so wie Papa am Ende der Reise vorm Kamin, die Enkel jeden zweiten Sonntag und die DomRep im Winter und Malle wann immer er will? Vorbei.
Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.
Ja wie denn! wie oft hat sich Hohenfels echauffiert! Wie denn! Alles zieht es einem weg, für das man geht Tag für Tag und dann muss man noch voller Zuversicht sagen, es geht einem gut, es gibt andere, denen geht es schlechter.
Ja und! prozt Brennja. Schon immer protzt er. Ja und! Einreißen das alles, alles einreißen und alle an die Wand! das Pack! gottloses Gesindel! unethische Möbelpacker! Die ziehen einem die Nägel aus der Tasche noch bevor man den letzten auf den Sarg deckeln kann. Brennja ist Promi-Revoluzzer. Promi wie Promille. Aber sonst folgsam, treu und ohne Protest.
Die beiden - denen es gemeinhin gut geht - haben Angst. Angst davor abzurutschen, irgendwo zu landen bei den Leuten, die sich fettige eklige Wurst kaufen müssen. Hineinzusegeln zu denen, die sich keine richtigen Filterzigaretten mehr leisten können und selbst wenn sie drehen nur Hafer rauchen. Abzusteigen in die Polyester-Elastan Liga. Microfaser für' n Euro bei Kik. Zukunftsangst
Diese Angst ist ein großes Übel. Ein fatales Übel. Kannst du alle Fragen. Den H.-A.Winkler in Berlin oder den Ian Kershaw in London. Die alle werden sagen, dass nichts die Lage schlimmer, explosiver, totaler machen kann, als Menschen, die vor lauter Angst es könnte Ihnen schlechter gehen, nur noch daher sagen, dass es ihnen gut geht, weil sie nicht mehr merken, wie es ihnen tatsächlich geht und deshalb nichts anderes mehr als Angst haben.
Nichts ist schlimmer als das beschleichende Gefühl irgendwan zu denen da unten zu gehören. Dahin wo man RTL 2 versteht!und nicht nur Verständnis dafür hat. Dahin wo ein bißchen Katzenpisse zum Altag gehört, damit die Wohnung nicht so abgestanden riecht. Nichtssagend zwischen Häuserwänden zu marschieren als wäre morgen so wie gestern und nichts passiert als das Warten auf das Ende der Schlange.
Hingerutschte Passivität. Plötzlich keine Gehaltsschecks mehr, die das Wesen einer Identität an jedem Monatsende aufs neue und immer wieder zeigen. Achtlos legt man ihn oft beiseite, doch innerlich radelt man, wedelt wie ein Schuljunge, jeden Monat damit nach Hause, Stolz. Das habe ich erreicht, Mutter, Frau, geliebtes Kind. Seht her. Ich zeig's euch allen.
Angst ist schlimm. Kann Berge versetzen und Gesellschaften erst zu einem Brei einen und schließlich dann zu Staub auspusten.
Da ist es gut, ein bißchen dabei zu sein. Pendlerpauschale. Wichtig, damit das Pendel und Herz des Gemeinwesens weiter schlägt und pumpt. Einmal ein bißchen dabei sein. Das reicht wieder eine Weile. Auf der Gewinner-, der Sonnenseite stehen und Männer in roten Roben sagen dir, du trägst diesen ganzen Scheiß und du trägst ihn manchmal sogar gut. Mach weiter so. Entfern' dich nicht, bleib da. Sei nicht wie die Banker, die Manager.
So banal ist es manchmal mit der recht gesprochenen Pauschal.
fohlenelf11 - 9. Dez, 19:15



