Donnerstag, 25. September 2008

Fett auf der Wiesn

Morgen ist es wieder soweit Eulenschlag Tremmelsdorf und sein Verein frühergrauter Mischlingszüchter gehen auf die Wiesn.

Die 12 Männer mittleren Alters haben schon früh viel durchgemacht. So manche Nacht bleibt unvergessen und wird zu jedem Anlass rezitiert. An einem Tag wie diesem auf der schönen Wiesn gibt es immer was zu sehen. Romantisch gesprochen könnte man sagen, dass eigentlich nirgendwo auf der Welt das Ideal der multikulturellen Gesellschaft und des frühen Völkerbundes so banal in die Tat umgesetzt wird, wie auf der Wiesn.

Sicher, wer Aki und die Plüser-Brüder kennt, der weiß, dass die auch gern mal die eine oder andere von der Brust her nehmen. Aber ehrlich mal, wo denn schon präsentiert sich die Frau so offen und herzig als das, was sie wenigstens sein sollte. Bevor aber Tremmelsdorf sich wieder anhören kann, dass er Menschen - auch Frauen - nicht an Äußerlichkeiten messen soll, zieht er sich lieber schnell ein Hendl zur Grundlage rein. Soll mal eine sagen er sei Fett.

Nein, aber wenn wir jetzt die zwölf so in der wogenden, sich in den Armen liegenden Masse die Krüge heben sehen, da können Sie mal fragen, wo zum Beispiel der junge Bursche mit den gar nicht landestypischen Augen und den tiefschwarzen Haaren herkommt. Jedenfalls erzählt er gern dass es in Tokyo um diese Jahreszeit ganz genauso ist wie in München und Prost, Suffa, blubb und Englisch sprechen wir da alle, selbst der Hajo Frencheswech und das soll was heißen.

Mit jedem Krug steigt die Stimmung und die Band spielt schon um sieben Eysie-Diesie und noch bevor Highway zu schnell zu Ende geht steht schon wieder alles bei eine Stern auf den Bänken und träumt von Fürstenfeld. Glauben Sie das die zwei Aussies von Melbourne jemals von Fürstenfeld geträumt haben? Tun sie aber hier und lallen Verena Tausendschön und Claudi Bussimehr so schön in die Zöpfchen, dass am Ende doch ein Tropfen Spucke knapp unterhalb des Ohrläppchens von der Vroni weggewischt werden muss.

Sogar der Italiener...ach geh. Wir lieben den Italiener. Hat der doch alles, was wir immer schon haben wollten, uns aber nie zu nehmen trauten. Jedenfalls hat er genug Muße zum Maß'e und Südtirol hat er auch.

So trinken und saufen sie als wenn's kein Morgen gäbe und scheren sich einen Kehricht darum, das einer schon wieder draußen bleiben muss. Alle feiern, stampfen sind krakelig und im Bierrausch gottesselig.

Draußen, da steht Saladin - wieder mal - und kriegt von der Bombenstimmung reichlich mit. Diesen Affront in aller Lasterlichkeit, weiß er wohl zu nehmen und schafft sich sein eigenes Bild.

Die frührergrauten Mischlingszüchter jedenfalls verteilten sich ungeordnet über die Tische. Gerne hätten Sie noch ausgetrunken.

Saladin selbst fand das Paradies vom Ansehen her nicht schlecht. Eine Orgie der Geselligkeit mit anschließendem Privatvergnügen. Da hätte er sich auch gerne mal ausgekotzt. So ist er wenigstens mit in die Luft geflogen. Auch ne Art von gespielter Ekstase.


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