Der letzte Sommer war sehr schön,
I bin in irgendeiner Bucht g'leg'n
Die Sunn wie Feuer auf der Haut,
Du riechst das Wasser und nix is laut
Irgendwo in Griechenland,
Jede Menge weißer Sand
Auf mein' Rück'n nur dei Hand
Nach zwei, drei Wochen hab i's g'spürt,
I hab das Lebensg'fühl dort inhaliert
Die Gedanken dreh'n si um,
Was z'haus wichtig war is jetzt ganz dumm
Du sitzt bei an Olivenbaum
Und du spielst di mit an Stein
Es is so anders als daham
Und irgendwann bleib i dann dort,
Lass' alles lieg'n und steh'n
Geh von daham für immer fort
Darauf geb' i dir mei Wort,
Wieviel Jahr' a noch vergeh'n
Irgendwann bleib i dann dort
In uns'rer Hektomatik-Welt
Dreht si' alles nur um Macht und Geld
Finanz und Banken steig'n mir drauf,
Die Rechnung, die geht sowieso nie auf
Und irgendwann fragst di',
Wieso quäl i mich da so schrecklich ab
Und bin net längst schon weiß Gott wo
Aber noch is' net so weit,
Noch was zu tun befiehlt die Eitelkeit
Doch bevor der Herzinfarkt
Mich mit vierzig in die Windeln prackt
Lieg i schon irgendwo am Strand,
A Bottle Rotwein in der Hand
Und steck die Füß in' weißen Sand
Und irgendwann bleib i dann dort...
fohlenelf11 - 16. Nov, 22:22
Ihr norddeutschen, Freunde und liebgehabte,
Ich bin nunmehr sehr der oststeyerischen, südbayerischen und natürlich jenseits tirolerischen Mundart zugetan, denn das bringt das Fernsein so mit sich.
Wenn ihr also mal was braucht, was den Pürzel erigiert und sich auch nicht geniert , ohne Bier nun wirklich geil, geil geil zu sein...
STS
Es gibt da so ne Live-Scheibe. STS, heißt die Kapelle, gelle?
Ach ja, neben bei macht noch mein Kollege Beatbecker stetig auf Arbeit Werbung für seine Kapelle - BeatHotel. Wenn ihr da mal...also die könn' was, sag ich mal so auf'n Freitag Abend und bilde mir ein, dass das irgendwer hier liest, also außer...
fohlenelf11 - 16. Nov, 21:30
Wir schreiben das Jahr 2093. Dem Molekularbiologen und Zellverdoppler Zerox Binär Ungeclownt fällt der nun folgende Ausbildungsvertrag aus dem Jahr 2007 in die Hände, der ihn doch angesichts der aktuellen schier unerträglichen Situation leidlich amüsiert:
Ausbildungsvertrag der bayerischen Fuhrwerks- und Taxlervereinigung
Stand 03/1994
Ich, Gerlinde Liebstöckl, Gebroren am 14.Mai 1987 verpflichte mich vom heutigen Tage, dem 16.09.2007 an, meinem Arbeitgeber, der bayerischen Fuhrwerks- und Taxlervereinigung, treu und zu aller Herrenleut Zufriedenheit zu dienen und jeder mir angetragenen Tätigkeit nachzugehen.
1. Von dem heutigen Tage an, werde ich pünktlich sein, so pünktlich, dass ich das Wort pünkltlich nicht nur buchstabieren kann, sondern ich werde auf den Punkt da sein und dieser Punkt heißt 8:00. Ich werde mich nicht verspäten, weil mein Pferd eine Entzüdung am Schweif hat, ich werde keine Ausreden finden, die darauf hinauslaufen, dass die Brust-Op meiner Großmutter ein rechtzeitiges Erscheinen verhinderte. Und schon gar nicht werde ich die oberfränkische Wohlfahrts- und Droschkenvereinigung links der Isar für meine unpünktliche Beförderung verantwortlich machen. Denn - die ist niemals unpünktlich.
2. Während meiner zweifelsohne nicht immer leichten Tätigkeit werde ich lächeln. Meine Arbeit bereitet mir Freude. Sie gibt meinem Leben einen Sinn und weil das so ist, werde ich mir ab dem heutigen Tag meiner selbst bewußt und werde nebenbei niemals mehr die Nagellacke von Chanel und Dior zu einer Komposition aus Punkt, Punkt, Komma, Strich vermischen.
3. Auf meine rechte Schreibung werde ich Wert legen und sie nötigenfalls noch erlernen. Gewiß sind eine Menge Menschen außerhalb von mir dafür verantwortlich, dass ich nach 13 Schuljahren und herausragendem Abitur eigentlich gar nichts kann. Trotzdem werde ich mich mit breiter Brust auch dieser Verantwortung stellen und üben, üben, üben.
4. Die Aufforderung 'Sofort' lässt für mich keinen Interpretationsspielraum zu und bedeutet selbst dann unverzüglich, sogleich oder jetzt, wenn ich eigentlich zuerst meine Fingernägel lackieren, das Urinal besuchen oder Nachbars Katze aus der traumhaften Linde von gegenüber retten müßte.
5. Es gibt Menschen deren Lebenslänge sie dazu befähigt weiser zu sein als ich. Ihre Entscheidungen und Anweisungen hinterfrage ich bestenfalls dann, wenn es um mein eigenes Leben oder besser noch meinen Tod geht.
6. Eine Flucht ist nicht möglich und deshalb suche ich auch nicht nach Ausflüchten. Ich habe einen Fehler gemacht? Das kann schon so 20 bis 30 mal am Tag vorkommen. Schließlich nimmt mir das ja keiner Übel und wird mir auch weiterhin ernstlich mit Geduld begegnen.
7. Ich bin von meiner Arbeit begeistert. Begeistert! BEGEISTERT! Niemals würde ich durch einen Blick, eine Handbewegung oder sonst eine Reaktion zum Ausdruck bringen, dass mich die kleinen und großen Aufgaben meiner Ausbildung langweilen.
8. Meine Arbeitsstelle ist kein Laufsteg.
9. Mode gehört in den Schrank, meine Arbeitsstelle: siehe Punkt8
10. Ich erhalte pro Jahr 26 Tage Urlaub. Diese können nicht durch andere Fehlzeiten aus wichtigem Grund ergänzt werden, insbesondere nicht an Montagen, nach Wochenenden oder vor Dienstagen.
11. Die Arbeitswoche hat 5 Arbeitstage, a´8 Arbeitsstunden was zusammengenommen nicht 36,5 macht.
12. Auch wenn mein Leben eigentlich schon seit mehreren Jahren verpfuscht ist, akzeptiere ich, dass mir diese Chance gegeben wurde und ich anderen zur Last fallen könnte.
13. Sexuelle Leistungen sind von mir nicht verlangt, auch wenn ich manchmal versuche, die Bereitschaft zu vermitteln oder halb unbekleidet in die Firma komme. Siehe auch 8. und 9.
14. Für meine Arbeit werde ich entlohnt. Ich werde meinen Lebensunterhalt von diesem Lohn bestreiten können.
15. Auch wenn ich hier völlig fehl am Platze bin, werde ich mit trotzdem Mühe geben.
Gerlinde Liebstöckl
fohlenelf11 - 16. Nov, 10:48